Emotionales Relegationswochenende: TV Mesum scheitert knapp, Meschede steigt auf

09 Mai

VB Volleyball-Abteilung

Emotionales Relegationswochenende: TV Mesum scheitert knapp, Meschede steigt auf

Ein Wochenende voller Dramatik, starker Leistungen und bitterer Wendungen liegt hinter dem TV Mesum. Trotz zweier beeindruckender Auftritte gegen TB Höntrop und SSV Meschede verpasst das Team aus dem Münsterland erneut den Sprung in die Oberliga. Der SSV Meschede jubelt nach nur einem Jahr Verbandsliga über den direkten Wiederaufstieg, während TB Höntrop überraschend den Abstieg hinnehmen muss.

Schon vor dem ersten Ballwechsel war klar: Die Mesumer Damen gingen mit der Außenseiterrolle ins Relegationswochenende. Während Meschede in der Vorsaison noch in der Oberliga aktiv war und Höntrop als achtplatzierter Oberligist ebenfalls über mehr Erfahrung auf höherem Niveau verfügte, hatte Mesum lediglich seine starke Verbandsligasaison als Visitenkarte vorzuweisen.

Doch der TV Mesum zeigte gleich im ersten Spiel am Freitagabend, dass er nicht zum Punkte-Liefern gekommen war. Vor einer beeindruckenden Kulisse in der heimischen Halle entwickelte sich gegen den TB Höntrop ein Spiel auf Augenhöhe, das an Spannung und Intensität kaum zu überbieten war.

Spiel 1: TV Mesum – TB Höntrop 1:3 (20:25, 22:25, 25:17, 23:25)

Der Auftakt in den ersten Satz verlief jedoch nicht nach Maß: Trotz großartiger Unterstützung von den Rängen merkte man den Mesumerinnen die Nervosität deutlich an. Viele vermeidbare Eigenfehler und ein insgesamt zu hektisches Spiel führten zum Verlust des ersten Durchgangs. Erst gegen Ende fanden die Gastgeberinnen besser in die Partie, doch da war es bereits zu spät.

Im zweiten Satz präsentierte sich Mesum deutlich stabiler. Die Zuspiele kamen präziser, der Angriff variantenreicher – das Spiel kippte zeitweise zu ihren Gunsten. Doch Höntrop zeigte sich abgezockt, punktete mit druckvollen Angriffen und einer sehr stabilen Feldabwehr. Wieder ging der Satz knapp an die Gäste.

Im dritten Durchgang spielte Mesum dann wie entfesselt. Die Annahme von Libera Maja Exler stand sicher, das Zusammenspiel zwischen Zuspiel und Mittelangreiferin Teresa Kemper und Außenangreiferin Cia Robben funktionierte sehr gut. Besonders im Aufschlag und Angriff setzte das Team Akzente – der verdiente Lohn war ein klarer 25:17-Satzgewinn.

Der vierte Satz war ein Nervenspiel. Mesum lieferte sich ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Höntrop – bis eine unglückliche Szene das Spiel beeinflusste: Beim Stand von 18:16 verletzte sich Cia Robben am Knie und musste ausgewechselt werden. Trotz des Schocks kämpfte die Mannschaft weiter, glich einen 20:23-Rückstand aus – doch am Ende fehlte das letzte Quäntchen Glück. Mit 23:25 verlor Mesum den Satz und somit das Spiel – knapp, aber mit großem Einsatz.

Spiel 2: TB Höntrop – SSV Meschede 1:3

Am Samstag stand das zweite Spiel des Relegationsdreiecks auf dem Plan. Für Höntrop war klar: Ein Sieg gegen Meschede hätte den Abstieg verhindern und Mesum am Sonntag chancenlos machen können. Doch es kam anders: Der SSV Meschede zeigte seine Klasse und schlug Höntrop mit 3:1. Damit war die Entscheidung vertagt – Mesum hatte wieder eine realistische Chance auf den Aufstieg.

Spiel 3: SSV Meschede – TV Mesum 3:2 (25:23, 25:21, 26:28, 10:25, 15:9)

Am Sonntag reiste der TV Mesum mit neuem Mut ins Sauerland. Rechnerisch war klar: Ein 3:0-Sieg gegen Meschede hätte den direkten Aufstieg bedeutet. Entsprechend motiviert und fokussiert ging das Team in die Partie – und startete stark. Zuspielerin Kaja Wagner setzte ihre Angreiferinnen Susen Exler, Steffi Sickmann und Annika Jakobs glänzend in Szene. Auch der Doppelwechsel mit Leonie Sandfort auf Diagonal und Pia Wulle im Zuspiel zeigte Wirkung.

Bis zur Mitte des ersten Satzes lief alles nach Plan, doch plötzlich riss der Faden. Eine Reihe von Eigenfehlern und eine konzentrierte Phase der Gastgeberinnen drehten das Spiel. Knapp verloren sie den Satz mit 23:25.

Im zweiten Satz geriet Mesum früh mit 1:7 in Rückstand. Meschede dominierte mit starken Aufschlägen und einer überragenden Abwehrleistung. Libera Nele Helming stabilisierte zwar das Spiel in der Annahme und Abwehr und Mittelblockerin Mara Winter punktete mehrfach direkt und im Block, doch es reichte erneut nicht – der Satz ging mit 21:25 verloren. Damit war der Traum vom Aufstieg rechnerisch geplatzt.

Charakter gezeigt bis zum Schluss

Trotz der Gewissheit, dass der Oberliga-Zug abgefahren war, bewies der TV Mesum einmal mehr Moral. Im dritten Satz lieferten sich beide Teams ein hochklassiges Duell, das erst in der Verlängerung entschieden wurde – 28:26 für Mesum. Im vierten Durchgang spielte das Team wie befreit: Druckvolle Aufschläge von Marile Jakobs und Larissa Deitmar brachten Meschede ins Wanken. Mit 25:10 setzte Mesum ein echtes Ausrufezeichen.

Im entscheidenden fünften Satz mobilisierte Meschede noch einmal alle Kräfte, während Mesum zunehmend die Kräfte verließen. Trotz großem Kampfgeist ging der Tie-Break mit 9:15 verloren – und damit das Spiel mit 2:3.

Fazit: Stolz statt Frust – Mesum verabschiedet sich mit erhobenem Kopf

Auch wenn der Aufstieg erneut verpasst wurde – der TV Mesum hat sich in diesen beiden Relegationsspielen teuer verkauft. Enge Sätze, große Moral, tolle Leistungen und leidenschaftlicher Volleyball waren am Wochenende Programm.

Der SSV Meschede darf nach dem erfolgreichen Wochenende den Wiederaufstieg feiern, TB Höntrop hingegen muss sich mit dem Abstieg in die Verbandsliga anfreunden.

Für den TV Mesum heißt es nun: Pause, regenerieren und dann mit neuem Elan in die nächste Verbandsligasaison starten – mit dem klaren Ziel: Der nächste Anlauf kommt bestimmt.