24 Nov
Auswärtssieg in Rekordzeit

21 Nov
VB Damen 1
Es war das lang ersehnte erste Heimspiel nach sechs Auswärtspartien – und es wurde ein Volleyballabend, der in Mesum so schnell nicht vergessen wird. Vor lautstarker Kulisse setzte der TV Mesum seine Siegesserie eindrucksvoll fort und bezwang den 1. VC Minden im Spitzenspiel der WVV-Verbandsliga Staffel 4 mit 3:0 (27:25, 36:24, 25:17). Mit diesem Erfolg behauptet Mesum nicht nur die Tabellenführung, sondern verschärft zugleich den Kampf an der Spitze: Weil Delbrück gegen Gievenbeck mit 2:3 unterlag, schiebt sich Gievenbeck wieder auf Rang zwei – während Minden weiterhin mit nur einem Punkt Rückstand zum zweiten und dritten Platz (Delbrück) lauert.
Dass ein packendes Spiel bevorstand, war allen Beteiligten klar. Die Mesumerinnen kennen Minden aus den Vorjahren als physisch starke und spielerisch gefährliche Mannschaft – der TVM verlor nämlich die letzte Begegnung in der letzten Saison mit 0:3. Auch diesmal starteten die Gäste aggressiv in den ersten Satz und setzten Mesums Block früh unter Druck. Mehrere hart geschlagene Angriffe landeten abgefälscht direkt auf der Mesumer Feldseite – und so gerieten die Gastgeberinnen schnell mit einigen Punkten in Rückstand.
Doch Mesum kämpfte sich Stück für Stück zurück: Die Annahme stabilisierte sich, die Abwehr fand ihren Rhythmus und Zuspielerin Kaja Wagner konnte ihre Angreiferinnen Steffi Sickmann, Mara Winter und Susen Exler zunehmend variabel einsetzen. Dennoch erarbeitete sich Minden beim Stand von 24:21 den ersten Satzball.
Trainer Michael Bröker reagierte und brachte im Doppelwechsel Zuspielerin Pia Wulle sowie Diagonalspielerin Marile Jakobs ins Spiel – und dieser taktische Kniff wirkte sofort. Wulle setzte mit druckvollen Aufschlägen die Mindener Annahme massiv unter Stress, Mesum drehte den Satz und ging plötzlich mit 25:24 in Führung. Der entscheidende Punkt gelang schließlich Leonie Sandfort, die mit einem kraftvollen Außenangriff das 27:25 besiegelte.
Der zweite Satz erinnerte in seinem Verlauf stark an den ersten: Erneut schlichen sich bei Mesum Annahmefehler und kleine Ungenauigkeiten ein, sodass Minden auf 18:13 davonziehen konnte. Doch getragen von den lautstarken Fans kämpfte sich Mesum mit unermüdlicher Energie zurück. Die Annahmen von Nele Helming gelangten wieder präzise ans Netz, und vorne punkteten abwechselnd Marile Jakobs, Teresa Kemper und Steffi Sickmann.
Wie schon zuvor kam Minden erneut zu Satzball – doch Mesum zeigte große Nervenstärke und glich auf 24:24 aus. Was folgte, war ein Satz, der jedem Zuschauer noch lange in Erinnerung bleiben dürfte: Beide Teams gaben keinen Ball verloren, die Halle vibrierte bei jedem langen Ballwechsel, und die Führung wechselte ständig. Schon beim Stand von 30:30 musste die Anzeigetafel auf Null zurückgesetzt werden, weil sie nicht höher zählte. Doch spielerisch war es noch nicht vorbei, es ging bis zum Stand von 34:34 weiter hin und her.
Den Schlusspunkt setzte schließlich ein kraftvoller Angriff von Annika Jakobs, der die Mindener Abwehr an die Hallendecke zwang. Die Erleichterung auf Tribüne und Spielfeld war deutlich spürbar: Mesum sicherte sich den Marathon-Satz mit 36:34.
Mit diesem emotionalen und mental enorm wichtigen Satzgewinn im Rücken spielte Mesum im dritten Durchgang wie entfesselt. Minden hatte sichtlich Schwierigkeiten, das Tempo und die Präzision der Gastgeberinnen noch einmal mitzugehen. Früh erspielte sich Mesum einen komfortablen Vorsprung, zu dem vor allem Libera Maja Exler maßgeblich beitrug. Egal welcher Ball auf sie zukam – sie holte ihn mit beeindruckender Ruhe und Sicherheit und brachte ihn präzise zum Zuspiel.
Auch Youngster Lotta Reker wuchs in diesem Satz über sich hinaus und setzte mit schnellen, mutigen Mittelangriffen wiederholt starke Akzente. Den letzten Punkt des Abends verwandelte sie spektakulär über die Mitte – hoch über den Mindener Block hinweg – zum 25:17 und damit zum 3:0-Endstand.
Die Freude war nach dem Schlusspfiff riesig. Trainer Michael Bröker und Co-Trainerin Tonja Ibenthal zeigten sich sichtlich zufrieden mit der kämpferischen Leistung ihrer Mannschaft – auch wenn beide schmunzelnd zugaben, dass die ersten beiden Sätze „für einige graue Haare mehr“ gesorgt hätten.
Eine Pause gibt es für den TV Mesum jedoch nicht: Bereits am kommenden Samstag steht das nächste Auswärtsspiel beim VoR Paderborn 2 an. Die Paderbornerinnen, aktuell mit einem Spiel weniger auf dem sechsten Tabellenplatz, gelten als unbequem und sind aus der vergangenen Saison bestens bekannt. Der Auftrag ist trotzdem klar: Mesum will die Tabellenführung verteidigen und weiter ausbauen.